Gendermedizin

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

der weibliche Körper hat einen spezifischen Fett-, Muskel- und Wasseranteil.

Der hormonelle Wechsel vor allem wegen der Monatsblutung ist ausgeprägter als bei einem Mann. 70-80 % aller Krankheiten werden deswegen nur am „starken Geschlecht“ untersucht. Demzufolge gibt es nur wenige Arzneien oder deren Dosierung, die eine andere Wirkung auf den weiblichen Körpers berücksichtigen.

Das ist alles bekannt, trotzdem werden nur bei einem Drittel der Universitäten mit Medizinstudiengängen regelmäßig Gender-Vorlesungen angeboten. Hinsichtlich der Rechte der Frauen hat sich in den letzten 50 Jahren viel getan: vor allem in der Schrift und in der Sprache, im Erwerbsleben tut man sich trotz gesetzlicher Unterstützung schwer. In der Gendermedizin geht es dagegen nur schleppend und in  kleinen Schritten voran. Was also tun?

Gendermedizin muss in den Universitäten dem angehenden Mediziner in weitaus stärkerem Maß vermittelt werden. Dann wird der spätere Arzt, nicht nur der Gynäkologe, die Frau mit entsprechenden Medikamenten behandeln wollen. Die deswegen steigende Nachfrage wird die Arzneimittelindustrie aus wirtschaftlichen Gründen veranlassen, frauenspezifische Produkte zu entwickeln.

Das ist der in der Wirtschaft übliche Regelkreis. Er geht über Jahre, aber es gilt anzufangen - und zwar jetzt.

 

Rainer Schumann

Vorsitzender DAK-VRV

 

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